Die Gemeinwohl-Ökonomie in der Schweiz kooperiert in einzelnen Regionen eng mit den lokalen Transition- und Wandel-Bewegungen/Gruppen. Diese Zusammenarbeit möchten wir gern ausbauen. Sprecht uns bitte darauf an.

Als Bewegung wollen wir mit Partnern aufzeigen, welche positiven Beispiele es bereits gibt – um hierüber Anstösse für Konsumenten sowie Organisationen zu geben, diesen nachzueifern (Best Practice). Dabei orientieren wir uns u.a. an dem Kinofilm „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen„, in dem auch die Transition-Bewegung vorgestellt wird.

Nachstehend findet Ihr eine Kurzvorstellung der Transition-Bewegung und den deutschsprachigen Leitfaden.

Transition ist ein Experiment, eine soziale Bewegung. Auf der ganzen Welt kommen Menschen zusammen und versuchen, die Welt neu zu denken und neu zu gestalten. Wir wollen menschlicher werden und besser miteinander umgehen. Transition ist eine Bewegung, bei der jede*r mitmachen kann. Es ist ein Netzwerk, das positiv ist, das begeistert und sich ständig weiterentwickelt. Vielleicht habt ihr ein bestimmtes Projekt im Sinn. Oder ihr seid inspiriert von einem Film wie Tomorrow oder „In Transition 2.0“.

Die Transition-Idee ist 2005 mit dem Impuls entstanden, den öko-sozialen Wandel einfach selbst in die Hand zu nehmen! Diese Idee hat sich mittlerweile in über 50 Ländern verbreitet, in Tausenden von Gruppen, in Städten, Dörfern, Universitäten, Schulen. Das Herz der Transition-Bewegung ist die Gemeinschaft.

Wir schöpfen unsere Kraft auch aus einer neuen Kultur des Miteinanders, der Verbindung mit uns selbst, mit anderen und der Natur. Transition Initiativen sehen aber auch, dass wir ein anderes Verständnis von Wirtschaft und von Arbeit entwickeln müssen. Sie experimentieren mit neuen Unternehmensformen und knüpfen Unterstützer-Netzwerke.

Warum? Menschen machen bei der Transition-Bewegung aus ganz unterschiedlichen Gründen mit:

    • um ihre Nachbar*innen kennen zu lernen
    • um zu spüren, dass sie einen Unterschied in der Welt machen, – jetzt und für zukünftige Generationen
    • um das Gefühl der Entfremdung zu überwinden, von sich selbst, von anderen und von der Natur
    • weil die grossen Herausforderungen herunter gebrochen werden auf einfache Dinge, die man selber vor Ort tun kann
    • um neue Projekte, Initiativen, Geschäftsideen und Investitionsmöglichkeiten zu starten
    • um neue Fähigkeiten zu erlernen
    • weil sie Lust auf das Leben haben
    • um sich verbunden zu fühlen mit anderen Menschen, der Natur und mit etwas Historischem und Aufregendem
    • weil sie fühlen, dass es „das Richtige“ für sie ist
    weil sie sich von der Politik entfremdet fühlen und wieder das Gefühl haben möchten, dass sie die Welt mitgestalten können

Hinweis: das tönt doch sehr ähnlich wie bei der Gemeinwohl-Ökonomie – oder?

Transition- und Wandel-Bewegungen gibt es ganz viele in der Schweiz – jeweils auf lokaler Ebene. Sehr enge Kontakte bestehen z.B. zwischen „Luzern im Wandel“ und der GWÖ-Regionalgruppe Luzern.

Prinzipien für das Handeln der Transition-/Wandel-Bewegungen (sind auch für die Gemeinwohl-Ökonomie relevant)

(1) Viele Ressourcen, die wir nutzen sind begrenzt. Wir versuchen unsere Widerstandsfähigkeit (Resilienz) zu verbessern, indem wir unsere CO2-Emissionen verringern, die Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen vermindern und wertvolle Ressourcen sparsam und klug einsetzen.

(2) Wir setzen uns für Mitwirkung, Inklusion und Gerechtigkeit ein: Sozial benachteiligte Menschen sind zuerst von den steigenden Treibstoff- und Nahrungsmittelpreisen, von der Ressourcenknappheit und extremen Wetterereignissen betroffen. Wir wollen die Chancen aller Gesellschaftsgruppen auf ein gesundes und nachhaltiges Leben verbessern.

(3) Entscheidungen sollen dort getroffen werden, wo sie hingehören – auf der richtigen Ebene und von den Betroffenen. Die Transition-Bewegung hat kein Interesse daran, Entscheidungen zu zentralisieren oder zu kontrollieren. Es geht vielmehr darum, herauszufinden, welche Entscheidung am besten an welcher Stelle getroffen wird, damit alle gut zusammenarbeiten können.

(4) Transition fragt nicht nur, was die Erde braucht, wir fragen auch, was die Menschen brauchen, um den Wandel zu gestalten: Die grossen globalen Herausforderungen erzeugen Stress, Wut oder auch Angst. Wir möchten offen, vernetzt und kreativ damit umgehen. Die Basis dafür sind gute Beziehungen, ein vertrauensvolles Miteinander und eine gute Balance zwischen Handeln und Erholen.

(5) Wir schaffen Raum für das Nachdenken, das Feiern und das Ausruhen. Wir verstehen uns als Teil eines grossen experimentierfreudigen Netzwerks: Die Transition-Bewegung ist ein reales, globales und soziales Experiment in Echtzeit. Teil eines Netzwerks zu sein, bedeutet, dass wir Veränderungen schneller und wirkungsvoller gestalten können, weil wir von anderen lernen. Wir wollen aber nicht nur Erfolge anerkennen, sondern auch Rückschläge und Fehler feiern und daraus lernen. Nicht jeder Versuch, anders zu leben und zu arbeiten wird auf Anhieb gelingen. Wir können aber lernen, immer besser damit umzugehen, wenn wir offen unsere Prozesse untersuchen, Rückmeldungen erbitten und positiv darauf reagieren.

(6) Wir teilen Ideen und Macht: Transition ist eine Graswurzelbewegung. Ideen können sich schnell verbreiten, weil jede Initiative selbst entscheidet, was sie übernimmt. Transition sieht daher an verschiedenen Orten ganz unterschiedlich aus. In dieser Vielfalt sehen wir eine grosse Stärke.

(7) Wir arbeiten mit anderen zusammen und suchen nach Synergien: Die Transition-Bewegung nutzt die Kraft der Gemeinschaft und der kollektiven Weisheit. Gemeinsam können wir viel mehr erreichen als allein. Wir arbeiten auch an Partnerschaften über die Transition-Bewegung hinaus. Wir suchen nach Schnittstellen, gestalten Entscheidungsprozesse möglichst offen und ermöglichen Menschen, sich zu begegnen.

(8) Wir arbeiten mit positiven Visionen und Kreativität: Unser Ziel ist es nicht, gegen etwas zu sein. Die Transition-Bewegung schöpft ihre Kraft aus einer positiven Vision von der Zukunft. Wir ermutigen Menschen, sich die Zukunft vorzustellen, in der sie gerne leben wollen. Wir nutzen kreative Methoden, um Zukunftsbilder zu entwickeln. Wir lieben es, neue Geschichten von unserer Zukunft zu erzählen, Spass dabei zu haben und unsere Erfolge zu feiern, gleich wie gross oder klein sie sind.

Überall auf der Welt stellen sich Menschen in Transition Initiativen die Frage: Wie sieht unser Stadt, unser Dorf oder Gemeinde aus, wenn wir besser miteinander und mit der Erde umgehen und weniger abhängig sind von fossilen Rohstoffen? Die positive Vision von der Zukunft ist eine der stärksten Kräfte für den großen Wandel. Transition Initiativen schaffen Raum und Zeit, damit Menschen sich darüber austauschen und erste Schritte gehen können.

Mehr Informationen zu den Transition- und Wandel-Bewegungen können dem vorstehenden Leitfaden entnommen werden.

Hinweis: zur Umsetzung unserer Projekte als Gemeinwohl-Ökonomie – auch in Verbindung mit Transition/Wandel – sind wir auf Spenden und Zuschüsse angewiesen. Bitte unterstützen Sie uns! Gern geben wir Ihnen weitere Informationen – sprechen Sie uns bitte an ().