Weiter wie bisher auf Kosten der Welt?

In ihrem am 6. Juli 2022 veröffentlichten Bericht sieht die Plattform Agenda 2030 die Schweiz nicht auf Kurs für eine nachhaltige Welt. Sie fordert zusammen mit ihren Mitgliedsorganisationen, unter anderen der Gemeinwohl-Ökonomie Schweiz, vom Bundesrat mehr Leadership für die notwendige Transformation, um Armut zu halbieren, Klima und Menschenrechte zu schützen, sowie den Finanzplatz in die Pflicht zu nehmen.

Lesen Sie hier die Analysen und Handlungsempfehlungen der Plattform Agenda 2030.

Mehr Leadership bitte

Die Plattform Agenda 2030 fordert vom Bundesrat mehr Leadership für nachhaltige Entwicklung. Er muss den notwendigen Mut aufbringen, tatsächlich transformatorische Lösungen zu entwickeln. Mit kosmetischen Anpassungen dem Business as usual ein buntes SDG-Mäntelchen überzuziehen reicht nicht aus. Gefragt ist tatsächliche Transformation, um den Wechsel in eine nachhaltige Gesellschaft zu schaffen.

Die Zivilgesellschaft fordert Pratizipation

Die Plattform Agenda 2030 stellte ihren zivilgesellschaftlichen Bericht am Hochrangigen Politischen Forum der UNO vor, das vom 5. bis 15 Juli stattgefunden hat. Sie stellte damit ihre eigenen Analysen und Handlungsempfehlungen dem offiziellen Schweizer Länderbericht gegenüber, den Bundesrat Cassis am 12. Juli dem Forum in New York vorstellte. Wir laden den Bundesrat ein, mit uns zusammenzuarbeiten, um die nationale Strategie für nachhaltige Entwicklung 2030 und den dazugehörigen Aktionsplan zu überarbeiten.

Unsere Forderungen 1

Um die 17 SDGs zu erreichen ist eine klare Ausrichtung aller Politikfelder an den Zielen und der Ambition der Agenda 2030 notwendig. Wir fordern effiziente Massnahmen, um die erkannten Defizite rasch anzugehen. Dazu gehört eine Strategie, die aufzeigt, wie die Armut in der Schweiz bis 2030 halbiert werden kann. Oder ein ambitionierter Aktionsplan Biodiversität, der genügend Mittel zur Verfügung stellt, um den Verlust der natürlichen Arten zu stoppen. Notwendig sind auch Vorgaben an den Finanzmarkt, damit Investitionen zum Schutz der Biodiversität und der Menschenrechte beitragen, sowie ein verstärktes Engagement gegen eine Militarisierung und für menschliche Sicherheit auf der ganzen Welt.

Unsere Forderungen 2

Die Plattform Agenda 2030 fordert dazu auf, nachhaltige Entwicklung in der Schweiz radikal umzusetzen und Spillover-Effekte auf den Rest der Welt zu reduzieren. Dazu garantiert die Schweiz, dass künftige bilaterale Handelsverträge verbindliche Nachhaltigkeitskriterien enthalten und nicht das intellektuelle Eigentumsrecht auf Saatgut einschränken. Die Schweiz muss ebenfalls den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen um von fossilen Energien wegzukommen, sie definiert griffige Massnahmen um Diskriminierungen an Frauen, Menschen mit Behinderung, Migrant:innen und Rassifizierte zu beheben und definiert im Rahmen des Folgeprojekts der Agrarpolitik nach 2022 Eckwerte für eine ökologische Landwirtschaft.