UN WELTWASSERTAG 22.03.2021

Wasser wertschätzen

Welchen Wert hat Wasser für jeden von uns persönlich?

Welchen Wert hat Wasser in dieser Welt?

Wasser gehört zum (Über)-Leben und wir nutzen es selbstverständlich und täglich.

Heute ist der  UN Weltwassertag 2021 und das Leitthema in diesem Jahr ist „Wasser wertschätzen“. Jedes Jahr ruft die UN am 22. März zum Weltwassertag auf. In der Agenda 2030 ist das Nachhaltigkeitsziel No. 6 „Wasser für alle bis 2030“ das Ziel, dass im Fokus steht. Gemeint ist damit, dass die gesamte Weltbevölkerung Zugang zu Wasser und einer Sanitärversorgung hat.

Etwa vier Milliarden Menschen leiden aktuellen Schätzungen zufolge an mindestens einem Monat im Jahr unter schwerer Wasserknappheit. Und für Millionen Menschen ist sauberes Trinkwasser ein Luxus, den sie sich nicht leisten können. Eine Wasserversorgung mit sauberem Wasser ist nicht verfügbar in ihrer Region und Flaschenwasser können sie nicht kaufen, da sie dafür zuwenig Einkommen generieren.

Die UN erstellt jährlich einen Wasserreport [1] und veröffentlicht diesen jeweils am 22. März.

 

Der Wasser-Fussabdruck in der Schweiz

Wieviel Wasser wir hier in der Schweiz täglich verbrauchen, darüber denken wir oft nicht wirklich nach. Falls ja, schätzen wir  den direkten Wasserverbrauch im Haushalt. Der liegt durchschnittlich pro Person bei 170 Liter für Trinken, Kochen, Waschen. Und dank neuen Techniken bei Waschmaschinen oder Spülungen konnten wir oft den Verbrauch reduzieren.

Nur – dies ist nur die eine Seite des Wasserverbrauchs. Es gibt auch den virtuellen Wasserverbrauch. Dieser zeigt uns, wieviel Wasser für die Produktion von Lebensmitteln oder für Kleidung verbraucht wird. Und für uns Konsumenten ist dieser Wert nicht so einfach messbar, denn der virtuelle Wasserverbrauch findet überwiegend nicht in der Schweiz statt. Es geht um die vielen Produkte, wie Kaffee, Kakao, Tomaten, Avocados, Fleisch oder um Baumwolle die wir aus anderen Ländern importieren. Zum Teil sorgen wir damit indirekt in einigen Ländern für eine extreme Wasserknappheit, der Grundwasserspiegel nimmt ab durch die zu hohe Entnahme von Wasser für die dortige Produktion von Lebensmitteln. Beziehen wir diese Güter mit ein, die wir für den Alltag kaufen, so sind wir bei stolzen 4400 Litern pro Tag.

Damit zukünftig genügend Wasser für alle auf der Erde lebenden Menschen zur Verfügung steht, muss ein Umdenken stattfinden. Wenn wir unseren gesamten Wasser-Fussabdruck reduzieren wollen in der Schweiz, dann sollten wir verstärkt darauf achten, wie nachhaltig die Produkte produziert wurden, die wir kaufen.

Durch den globalen Handel und die steigende Produktion von Nahrungsmitteln und Gütern und dem Klimawandel leidet die Verfügbarkeit von Wasser und ihrer Qualität

Wer mehr dazu lesen möchte, welche 15 Länder es vor allem sind, wo die Schweiz ihren externen Wasser-Fussabdruck hinterlässt, oder welche Produkte im Anbau sehr viel Wasser verbrauchen, dem empfehlen wir die Studie von WWF Schweiz. [2]

Was können wir konkret tun?

Als Konsument:in kann ich meine Einkäufe überdenken, was kann ich ändern, ohne dass es der komplette Verzicht wird. Zum Beispiel die eigene Trinkflasche zuhause füllen und mitnehmen und auf die gekaufte Wasserflasche verzichten. Die gekaufte 1 Liter-Wasserflasche verbraucht in der Produktion 4 Liter Wasser.

Viel Potential liegt in den Lebensmitteln, die wir konsumieren. Denn laut WfW, (Wasser für Wasser), einer Non-Profit-Organisation in Luzern, entfallen rund 70 Prozent des globalen Wasserbrauchs auf die Landwirtschaft, 22% auf die Industrie und 8 Prozent auf Privathaushalte.

Und auf der Webseite von WfW [3]  gibt es weitere Tipps und Informationen zum Thema Wasser und Beispiele wie Firmen und Gastrobetriebe in der Schweiz das Trinken von Leitungswasser fördern.

Unternehmen können nachhaltiger wirtschaften und Produktionsprozesse verbessern und damit weniger Ressourcen verbrauchen. Genannt sie hier die Kreislaufwirtschaft. Sie können ihre Lieferanten dazu anhalten ökologisch nachhaltiger zu produzieren. Und sie können mit ihren Mitarbeiter:innen zusammen das ökologische Verhalten fördern.

Die Gemeinwohl-Ökonomie hat dazu die Gemeinwohl-Matrix 5.0 [4] entwickelt mit 20 Themenfeldern. Diese Matrix ist ein Organisationsentwicklungs-Werkzeug für Unternehmen hin zu mehr Nachhaltigkeit.

Im Monat April legen wir unseren Fokus auf „Unternehmen“ und wie sie sich nachhaltiger entwickeln können. Und im Monat Mai lesen sie mehr zum Thema „nachhaltiger Konsum für Individuen“.

Denn nur gesunde Ökosysteme sind widerstandsfähig gegen äussere Einwirkungen und Veränderungen durch den Klimawandel. Und wenn wir auf eine klügere Aufteilung unserer weltweiten Ressourcen achten, die bestehenden Ungleichheiten reduzieren, dann reicht es für alle Menschen auf der Welt für ein besseres Leben.

In diesem Sinne – denken Sie bitte aus verschiedenen Blickwinkeln über den Wert von Wasser nach.

Brigitte Frank

Vorstand Schweiz Kommunikation