Die diesjährige Delegiertenversammlung der GWÖ fand in den Räumlichkeiten der „Fondation pour le Progrès de l’Homme“ mitten in Paris, nur wenige Gehminuten von der Bastille entfernt, statt. Wir rund 70 Teilnehmer wurden von der Geschäftsführerin ganz herzlich willkommen geheissen; der Rahmen war also gesetzt für ein grossartiges, intensives Wochende in überaus wohlwollender Atmosphäre.

Am Freitag ging es neben dem Bericht des Internationalen Koordination Teams vor allem um das gegenseitige Kennenlernen der Delegierten und der einzelnen Regionalgruppen – in Form eines Market Place. Es gab sehr anerkennendes Feedback für unser Plakat und manch eine interessierte Frage zum letztjährigen event „Forum Faire Wirtschaft“ in Winterthur. Wer wollte, konnte den ersten Tag, der für einige ja auch der Anreisetag war, mit einem Abendessen in einem französischen Restaurant („homemade with love“) beschliessen, wovon auch rege Gebrauch gemacht wurde.

Am Samstag wurden die 12 Anträge von den jeweiligen Antragstellern der Energiefelder aus Deutschland, Österreich, Spanien und England und von verschiedenen AkteurInnen-kreisen präsentiert. Danach gab es ausreichend Zeit, die Anträge – wieder im Market-Place-Format – zu diskutieren. Alle Anträge wurden angenommen, einige davon erheblich modifiziert (z.B. Antrag 5: von „Wollen wir einen neuen AkteurInnen-Kreis ‚Gemeinnützige Organisationen und Religionen’“ hin zu“Kooperation und Netzwerke mit Organisationen, die die gleichen Kern-Werte mit uns teilen“).

Hier diskutiert Christian Felber seinen Antrag zum Thema „Media-Speaker“ und Manfred Kofranek seinen zum Thema „Internationale Strategie“.

Andere Anträge wurden – ebenfalls nach ausgiebiger Diskussion – wie beantragt angenommen (z.B. Antrag 1: Entwicklung einer internationalen Strategie“). Dabei wurde ich zum ersten Mal Zeuge (und Teilnehmer…;)) des systemischen Konsensuierens.

… und ich war angenehm überrascht, wie einfach und leicht wir bei jedem Antrag zu einer Entscheidung gekommen sind.

Dank der souveränen Moderation von Christian Kozina wurde das ambitionierte Tagesprogramm mit den Entscheidungen zu allen Anträgen ohne Stress und in sehr fokussierter Atmosphäre zur Freude aller erfüllt. Das offizielle Protokoll mit allen Entscheidungen im exakten Wortlaut wird noch an die Delegierten versendet und ich werde es dann an euch weiterleiten.

Podiumsdiskussion mit Paco Alvarez aus Valencia, Mann der ersten Stunde der GWÖ in Spanien und heutiger Direktor im Wirtschaftsministerium der Landesregierung Valencia; Christian Felber; Michel Capron, emeritierter Prof. der Pariser Hochschule und EU-Experte; Bridget Knapper, GWÖ-London als Übersetzerin und Steffi Ristig-Bresser vom AK Kommunikation (von links nach rechts).

Der öffentliche Event am Samstag Abend mit der Podiumsdiskussion und dem anschliessenden Networking mit den eingeladenen Franzosen war ein voller Erfolg.

Es war bewundernswert, wie Diego aus Spanien in seiner humorvollen und charmanten Art und Weise es erreicht hatte, alle Franzosen aufs Podium zu bringen und eine echte Aufbruchsstimmung zu erzeugen, mit dem Ziel eine erste Regionalgruppe in Paris zu bilden. CHAPEAU!

Am Sonntag wurde zunächst das Internationale Koordinations Team mit überwältigender Zustimmung und einem begeistertem Applaus in ihrer bisherigen Arbeit bestätigt und für 2018 wiedergewählt. Im anschliessenden OpenSpace wurden Themen, für die am Samstag kein Platz war, in Arbeitsgruppen behandelt und die Ergebnisse vorgestellt. Zum Beispiel GWÖ und Kinder, die10 Eckpunkte der GWÖ, Storytelling, GWÖ-Sommerwoche.

Zum Abschluss wurde der Ort für die Delegierten-Versammlung 2018 entschieden: Die DV findet bei unseren portugiesischen Freunden in Coimbra (liegt zwischen Lissabon und Porto) statt. Dort entsteht gerade eine neue Regionalgruppe.

An diesem Wochenende wurde ein grosser Schritt in Richtung internationale Zusammenarbeit der GWÖ gelegt. Insbesondere wurde dem Wunsch der Spanisch sprechenden Länder Rechnung getragen, besser in die strategischen Entscheidungen eingebunden zu sein. Ein grosses Dankeschön gilt dem Organisationsteam um Christian Kozina, das sich vor der Herausforderung gestellt sah, in einem Land ohne Energiefeld eine Delegiertenversammlung durchzuführen. Christian hat uns mit seiner Klarheit und Präsenz wunderbar durch diese Tage hindurchgeführt.

Es war für mich ein ganz besonderes Erlebnis und eine kostbare Erfahrung mitzuerleben, wie wohlwollend der Umgang der GWÖ-Aktiven untereinander und wie klar die Strukturen waren. Als relativ neues GWÖ-Mitglied ist es für mich extrem wertvoll, nun die Menschen ausserhalb der Schweiz, die für die GWÖ stehen, persönlich kennengelernt zu haben.

Winterthur, den 25. Mai 2017

Harald Andrä