Die Energie Genossenschaft Schweiz hat sich bereits dreimal intensiv mit ihrem Gemeinwohlbeitrag beschäftigt. Besonders gut unterwegs ist die Genossenschaft im Bereich der innerbetrieblichen Mitbestimmung und Transparenz. Dies hat viel damit zu tun, dass sie vor einigen Jahren entschieden hat, das Organisationsmodell Soziokratie zu implementieren.
Herzstück der Soziokratie sind die stark strukturierten Sitzungen, die dank Kreisverfahren – die Sitzungsteilnehmer:innen kommen strikt reihum zu Wort – dafür sorgen, dass auch die leiseren Stimmen gehört werden und dominantere sich zurückhalten müssen.
Romain Kälin, Verwaltungsrat und Solarteur: «Anders als bei der Entscheidung im Konsens müssen bei einem Konsent nicht alle der gleichen Meinung sein. Vielmehr geht es darum, in der Gruppe eine Entscheidung zu finden, die jede einzelne mittragen kann. Wenn ich Widerstand verspüre, muss ich abschätzen, ob dieser zu gross ist. Wenn ja, dann gebe ich meinen Konsent nicht – was bedeutet, dass wir weiterdiskutieren, bis wir zu einer Lösung kommen, die für alle genug stimmig ist. Was aufs erste nach endlos langen Sitzungen klingt, ist in Wirklichkeit eine sehr effiziente Methode, Entscheidungen zu treffen: Unsere vierteljährlichen Verwaltungsratssitzungen dauern selten länger als eineinhalb Stunden.»
Zwei (weitere) Beispiele dazu, wie der Gemeinwohlbericht zu konkreten Veränderungen führt:
- Unsere Recherche im Kontext des Gemeinwohlberichts für die Jahre 2017 und 2018 zeigt, dass unsere Pensionskasse in einem Pensionskassenrating des WWF zum Thema «nachhaltiges Investieren» nicht gut abschneidet. Wir sind deshalb dabei, die nötigen Schritte einzuleiten, um zu einer Pensionskasse zu wechseln, zu der wir stehen können.
- Obwohl wir von Beginn an auf nachhaltige Mobilität gesetzt hatten – etwa durch Homeoffice, ÖV und Car-Sharing – konnten wir lange Zeit nicht auf dieselbetrieben Montagebusse verzichten. Nun sind wir stolz darauf, dass bald zwei erste E-Montagebusse eintreffen und wir auch dieses (langfristige) Ziel aus dem vergangenen Gemeinwohlbericht umsetzen können.
Fotos: Energie Genossenschaft Schweiz
Die Energie Genossenschaft Schweiz ist ein genossenschaftlich strukturiertes Unternehmen, das seine Wurzeln im AKW-Unfall von Fukushima hat. Sie versteht sich als Energiewende-Umsetzerin, die weit mehr als konventionelle Solaranlagen anbietet. Nebst gemeinschaftlich finanzierten Anlagen gehören auch das Balkonkraftwerk ADE!geranium, Dienstleistungen im Bereich Eigenverbrauchsoptimierung und Solarstrom zum Sortiment. Damit wendet Genossenschaft nicht nur an Postmaterielle, Konsument:innen mit Biosinn und Solarhauseigentümer:innen, sondern viel mehr an alle verantwortungsbewussten Menschen, die ihren Beitrag zum sanften Umgang mit Ressourcen leisten wollen.
www.stromallmend.ch
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